Horkheimer und Althusser

Max Horkheimer wird heute oft nur mehr über seine Direktorenrolle am Institut für Sozialforschung sowie über die Dialektik der Aufklärung rezipiert, weil er diese mit Adorno zusammen verfasst hatte. Dabei sind seine zahlreichen, aber kaum gelesenen Aufsätze aus den 1930er Jahren in vielerlei Hinsicht von hervorragendem Interesse. Nicht zuletzt nehmen sie die kritische Marx-Interpretationen der 1960er Jahre wie die Louis Althussers vorweg, die heute als Standard gelten.

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Was heißt Kulturrevolution?

Ein Familienfest, ein Konzert oder eine Clubnacht produzieren enorme Energien, man ‚lebt auf‘ und hat danach um etliches mehr Kraft als zuvor. Care-Arbeit ist nicht nur eine Dienstleistung mit den objektiven Effekten von Pflege und Gesundheit, sondern sie schließt ein aktives emotionales und soziales Engagement ein, das durch Wohlfühlen und Erholung Energie produziert.

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Rezension von „Für Hans-Jürgen Krahl“ im express

Peter Nowak hat für den express eine weitere Rezension über unseren Sammelband Für Hans-Jürgen Krahl geschrieben. Es ist ein anderer Text, der aber nach wie vor mit uns das Anliegen teilt, dass Krahl zu den heutigen Debatten einiges beizutragen hätte und in diesem Sinne zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist:

Für die offene theoretische Diskussion, für die Krahl stand, war wenig Raum. Auch deshalb geriet der politische Theoretiker Krahl weitgehend in Vergessenheit. Dem wollen die Herausgeber:innen des Sammelbandes mit dem programmatischen Titel »Für Hans-Jürgen Krahl« entgegenwirken.

Peter Nowak

Bemerkungen zu Identität, Selbstwert, Selbstgefühl

Ich versuche hier die Richtung einer materialistischen Kritik von Identität, Selbst und Selbstwert zu entwickeln. Ich begreife diese Phänomene als gesellschaftlich bedingte, entfremdete Formen des Selbstbewusstseins. Identität, Selbst und Selbstwert prägen unser Leben und unseren Alltag ständig, in jeder Beziehung und in jedem Kontext. Es sind zutiefst widersprüchliche, hinterhältige und privategoistische Formen. Während die Phänomene affirmativ immer idealistisch als „wir selbst“, „Ehrenpunkt des Menschen“ und so hingestellt werden, versuche ich eine materialistische Perspektive einzuschlagen, die diese Phänomene auf Arbeit, individuelle Geschichte (Biographie), natürliche Voraussetzungen und Interaktionen bezieht.

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