Wie können die heutigen Arbeitsverhältnisse, die zu lange nicht mehr gekannter Verelendung und Entfremdung führen, angemessen und zielführend kritisiert werden? Wie können die Kämpfe um Veränderung geführt werden?
Diesen Fragen stellte sich Axel Honneth in seiner Vorlesung „Der arbeitende Souverän. Eine demokratische Theorie der Arbeitsteilung“, der damit in diesem Jahr die Walter-Benjamin-Lectures übernahm. Die sehr gut besuchte Vortragsreihe unter freiem Himmel im Freiluftkino Hasenheide war zweifellos einer der zentralen Events des sich für Kritische Theorie und Sozialismus interessierenden akademischen Publikums. Honneth verfolgte darin in hochspannenden Analysen eine philosophische Perspektive, die sich sensibel den Lebensverhältnissen der Arbeitenden zuwendet und deren Stoßrichtung von hoher politischer Wichtigkeit ist.
Honneth nötigt mich, eben weil seine Vorträge so lehrreich und inspirierend waren, – und auch weil er zu den wichtigsten Philosophen der Gegenwart gehört, zum Widerspruch. Im Folgenden versuche ich daher herauszufinden, wie seinen Ausführungen argumentativ entgegnet werden kann.
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